New Pagans
The Seed, The Vessel, The Roots And All
Text: Florian Zandt
Es liegt vor allem am klaren Fokus auf Midtempo-Songs, die “The Seed”, “The Vessel”, “The Roots And All”, dem Debütalbum von New Pagans, direkt einen gewissen Groove verpassen. Eingenordet wird dieser schon durch das geradeaus marschierende “Its Darker”, mit seinem wuchtigen Basssound und den an den Grenzen zu Noise und Shoegaze entlangschrammenden Gitarren. Umso erstaunlicher, dass man Sängerin Lyndsey McDougall die Wut nicht abnimmt, wenn sie “Im upset” singt. Das ist aber nicht weiter wild, fungiert McDougalls Stimme doch häufig als weiteres Instrument, das perfekt mit dem Rest verschmilzt, wenn etwa “Bloody Soil” die Donnas heraufbeschwört oder “I Could Die” den Reverb auf 11 dreht und sich leicht schiefe Gitarren mit explosivem Schlagzeug um den Platz im Rampenlicht streiten. Besonders gut gelingt der Band der Balanceakt zwischen Poprock und wuchtigeren Genres in “Lily Yeats”, einer Empowerment-Hymne über die Künstlerin und Tochter des irischen Malers John Butler Yeats. In der letzten Minute des Songs stoßen die klagende McDougall und schwere Gitarren mit voller Wucht gegen poppige Gesangsharmonien – und markieren damit einen der interessantesten Punkte der ganzen Platte. Mit ihrem Faible für Indie, Shoegaze, Grunge und Pop haben sich New Pagans jedenfalls einen Platz in jeder Newcomer-Playlist verdient.
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Making Circles Of Our Own
VÖ: 17.02.2023