Ein derart programmatischer Titel wie Heavy Metal Music schürt natürlich Erwartungen. Dahinter vermutet man ein Album wie Judas Priests Painkiller, mit epischen Gitarrenmelodien, rasender Doublebass und Gesang, der Berge erschüttert. Nichts davon aber erfüllt der sympathische Metallica-Renegade Jason Newsted mit seiner neuen Band. Dies ist kein Album, das einen auf der Autobahn schneller fahren lässt; keines, das in schwarzem Leder und Nieten daher kommt. Wobei es durchaus heavy ist: Die Riffs sitzen, der Sound knallt und die Band groovt, ohne dabei in New-Metal-Hopsereien zu verfallen. Doch Riffs und Grooves machen noch keine interessanten Songs. Zu viel bewegt sich im Midtempo, zu wenige Details gibt es zu entdecken. Dabei erinnern Newsted an eine weniger rocknrollige, cleanere Version von Motörhead. Das Riff vom Opener Above All könnte von deren Orgasmatron stammen, und Soldierhead beginnt mit einem Ace Of Spades-Gedächtnis-Basslauf. Auch die metallischeren Killing-Joke-Alben und Früh-90er-Prong kommen einem beim Hören in den Sinn, während Newsteds rauer Gesang Erinnerungen an Amebix Rob The Baron Miller weckt. Man sollte Newsted eine Chance geben, denn man merkt der Band die Leidenschaft an, nichts wirkt anbiedernd, und Songs wie das bedrohlich schleichende Nocturnus beeindrucken durchaus. Was man nicht erwarten sollte, ist ein Klassiker auf einer Höhe mit den frühen Metallica-Werken oder Doomsday For The Deceiver von Jason Newsteds erster Band Flotsam & Jetsam. Dafür mangelt es zu sehr an originellen Ideen und Abwechselung.
Speed Metal
Thrash Metal
Heavy Metal
Besser hören:
Metallica
“Black Album”
Prong
“Prove You Wrong”