Das Label heißt Peacific, darin steckt die Weite des Ozeans und die Friedfertigkeit im Wesen, und beides beschreibt natürlich die Musik dieser Band recht treffend. Postrock mit Gitarre/Bass/Drums, Fender Rhodes, Piano, Xylofon, Melodika, Synthesizern, Trompete und Posaune. Ausufernd, breit, voller Zeit, die Hörer nicht mehr haben und sich nehmen sollen. Schlimm wird es, wenn sich die Musiker im Free-Jazz-Gehuddel verlieren (und uns mit wilder Ekstase); gut wird es, wenn sie uns mitnehmen auf eine atmosphärische Schwimm- und Tauchfahrt durch das Auf und Ab von kontemplativer Ruhe und nervösem Anstieg des Lautstärke-Pegels. Wenn jedes Instrument dem Ganzen dient und keine “Hallo, wir sind die Avantgarde!”-Ambition an unsere Ohren klopft, die bei dieser Musik ohnehin keinen Sinn mehr ergibt, da auch sie bereits in das Angebotsregal bekannter Genres eingeordnet ist und trotz Radio-Untauglichkeit fern von formsprengender Radikalität ist. Daher gewinnt im Tauziehen von ästhetischer Revolte und Kopfkino-Dienstleistung ganz klar Letztere und dies vor allem wegen der Bläser, allen voran der Posaune, die solchen Stücken zugleich Dramatik und Ruhe verleiht, die Aura großer Gedanken, weiter Horizonte. Ein guter Anfang.
weitere Platten
Strip Down, Stand Up
VÖ: 28.03.2008