Genau genommen ist nicht einmal mehr die Platte selbst taufrisch. 1999 zunächst in Eigenregie unters Volk gebracht, kam es nach einem ersten Siegeszug der (relativ belanglosen und gleich doppelt vertretenen) Single “Leader Of Men” ein Jahr später zum Major-Re-Release in den USA und Kanada. 300.000 verkaufte Einheiten später kommt nun endlich auch Europa in den Genuss des erdigen, Gitarren-dominierten und leider reichlich berechenbaren Rocksounds des Quartetts. Die Frage ist allerdings, ob auf Nickelback hier irgendwer gewartet hat. Am besten ließe sich ihr meist auf konventionelle Strukturen vertrauendes Gebräu als eine Kreuzung aus Creed, Pearl Jam sowie dem Sänger von Reef (oh, welch heiseres Knödeln!) beschreiben. Sicher, Songs wie das von Chad Kroeger toll intonierte, hookige “Cowboy Hat” oder der vertrackte Groover “Deep” gehen durchaus okay. Dafür outet sich dann augerechnet “Worthy To Say” als völlig uninspirierter Schinkenrock-Quatsch. Ein Fazit? Fraglos besser als Dünnbrettbohrertum à la 3 Doors Down, aber eben trotz allem ein lauwarmer Abklatsch. Gebrauchsrock halt, wie geschaffen für lange Überlandfahrten.
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