Wenn eine Band sich derart wandelt, wie es Danny Lee Blackwells Night Beats in den vergangenen Jahren getan haben, dann ist es für Fans recht schwierig, das nachzuvollziehen und sich am neuen Sound zu erfreuen. Auf ihren ersten zwei Alben von 2011 und 2013 hantieren die Night Beats mit Fuzz und Psych und Garage-Krach. Vor drei Jahren folgt in Kooperation mit Robert Levon Been (B.R.M.C.) eine Veränderung. Die Songs klingen aufgeräumter, orientieren sich stärker an R’n’B und dem Surf der 60er. Diesen Weg geht Blackwell auf “Myth Of A Man” noch viel weiter. Gegründet hatte er die Band zwar in Seattle, doch geboren ist Blackwell, der eigentlich Billingsley heißt, in Texas. Inspirieren ließ er sich von Vorvätern wie Roky Erickson, den 13th Floor Elevators und den ZZ Top-Vorgängern The Moving Sidewalk. Für “Myth Of A Man” heißen seine Vorbilder Lee Hazlewood und Bill Withers. Dafür ist Blackwell nach Nashville gereist, um dort mit Dan Auerbach von den Black Keys in dessen Studio zu arbeiten. Der ließ – ähnlich wie bei seinem Soloalbum “Waiting On A Song” – legendäre Studiomusiker antanzen, die bereits auf Platten von Aretha Franklin und Elvis Presley zu hören sind. “Ich fühlte mich geehrt, akzeptiert zu werden”, so Blackwell. Und so wird “Myth Of A Man” zu einer zeitlosen Zeitreise voller Reverb, Vox-Verstärker-Sounds, Farfisa-Orgeln, einem Sitar-Auftritt, Handclaps, Westerngitarren, jazzigem Schlagzeug und Streichern, irgendwo zwischen Country, Doo Wop, RnB, Soul, Lounge und süßem Psych-Pop. Sehr geschmackvoll, sehr unaufgeregt, aber auch ein wenig langweilig.
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