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    Night Horse
    Perdition Hymns

    VÖ: 01.10.2010 | Label: Tee Pee/Cargo
    Text:
    9 / 12

    Rock für jeden, der ihn mag und am liebsten in Versalien schreibt. Kein wenn. Kein aber. Höchstens mal ein paar soulig-balladeske Zwischentöne.

    Die beherrscht Sänger Sam James Velde (Ex-Bluebird) ebenso wie die großen Kickass-Gesten. Ein Charismatiker, ein Hardcore- und Punk-Typ im Hippie-Gewand, für den vor allem die drei großen Blacks zählen: Black Sabbath, Black Flag und Black Crowes. Auf Perdition Hymns lassen sich besonders Letztere heraushören. Etwa in der wunderschönen Southern-Ballade Black Clouds, vollgepackt mit Orgel, Slide-Gitarre und souligem Backgroundgesang. Eine Menge Feingefühl offenbaren Night Horse dort. Das erfreut und erstaunt auch ein bisschen, weil die Band aus Los Angeles oftmals auch ganz anders kann.

    Denn was das erste propere Album – nach dem Minialbum The Dark Won’t Hide You – vor allem auszeichnet, sind feiste Geradeausrocker. Boogie. Blues. ZZ Top. Thin Lizzy. Gut ist, dass das alles nicht bloße Masche ist. Die meinen das so. Keine Ironie in Sichtweite. Perdition Hymns kann so als wasserdichte Hommage an die goldenen Zeiten des Früh-70er-Rock bestehen. Die Musiker haben ihre Lieblingsplatten verinnerlicht. Das hört man jeder vollmundigen Sekunde an. Gut ist das auch, weil es ohne allzu offensichtliches Zitatestreuen funktioniert. Verpackt hat Audio-Autist Matt Bayles die Platte, der ja gerade erst mit The Swords Warp Riders den Retro-Heavyrock fit für die Zukunft gemacht hat. Das gelingt ihm auch hier.

    Veldes vollblütiger Gesang steht stets klar über dem Groove und macht immer wieder Platz für spektakuläre Gitarrenduelle. Es klingt vielleicht unheimlich banal, aber: Das macht Spaß. Ganz schlicht und ergreifend.