Stilistisch irgendwo zwischen “Pretty Hate Machine” und “Broken”, tobt sich Trent Renzor auf allen Ebenen aus und ist dabei abwechslungsreicher und interessanter denn je. “The Downward Spiral” lebt von der teilweise stark erotischen Spannung, die u.a. durch teils mystische, teil sexuell ausschweifende Texte (“big man with a gun”) und seine unverwechselbare Stimme geprägt ist. Diese pendelt – parallel zum musikalischen Part – zwischen gefährlicher Ruhe und wütenden, z.T. entfesselt lospeitschenden Thrash-Attacken hin und her. Das zunächst vielleicht etwa unstrukturiert und chaotisch wirkende Album spinnt den roten Faden nach mehrmaligen Hörgenuss aber wie von selbst. Dabei entwickelt es sich zu einem genreübergreifenden, bizarren Meisterwerk, das über Begriffe wie Techno, Industrial, Alternative Rock oder Crossover nur spöttisch lächeln kann und für mich nicht zuletzt durch seine sonderliche, leichte sado-masochistisch angehauchte Erotik, eine Art musikalisches Pendant zu David Lynch’s Kultfilm “Blue Velvet” darstellt. NIN erreichen mit “The Downward…” einen Grad an musikalischer Eigenständigkeit, den zuvor nur Bands wie Skinny Puppy geschaffen haben.
weitere Platten
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