Auch wenn manche das Gegenteil behaupten: Mit ihren Landsmännern Refused haben die Schweden NINE in etwa soviel gemeinsam wie unsere Donots mit den Scorpions. Auch 2007, 13 Jahre nach Bandgründung, sind NINE alles andere als die innovative Hardcore-Band, als die sie unverständlicherweise häufig gehandelt werden. Also Obacht! Wer oberflächlich hinhört, findet auch auf dem fünften Album Its Your Funeral Scheinargumente, um die Band bei Hardcore einzusortieren. Es herrscht ein seltenes Missverhältnis zwischen dem trockenen Fauchen in Tradition der Pro-Pain-Prollköppe und dem nahbarem Postcore/ Alternative Rock im Hintergrund. Im Hintergrund deshalb, weil das heisere Geblaffe von Johan Lindqvist erneut ganz nach vorne gemischt wurde. Vor die tief gestimmten, aber oft warmherzigen Gitarren, auch vor den mitunter knackigen Groove von Schlagzeug und Bass. Nur wer an der bitterbösen Grimasse des Sängers vorbeischaut, sieht das wahre Gesicht der Band aus Linköping. Der Sänger hat nur eine eiskalte Schulter übrig, die restlichen vier Jungs nehmen uns auch gerne in den Arm – Rumschubsen inklusive. Wer sich von der überrauen Schale nicht abschrecken lässt, kann in NINE eine groovende Alternative finden. Nur Mut.