Der Albumtitel “Cycles” trifft es schon sehr gut: No Bragging Rights drehen sich musikalisch im Kreis und langen mit der Kelle aus zahlreichen Genretöpfen zu. Ob Hardcore, Sreamo, Posthardcore, Emo-Refrains, Punk- oder Metal-Einschlag – die Soundlandschaften werden groß und opulent angelegt, No Bragging Rights gehen engagiert zu Werke. Dabei geht oft der Fokus verloren, und man weiß nicht so recht, worauf man sich als nächstes einstellen muss. Daher werden auf den Konzerten der Band wohl die Hooklines mitgrölenden Biertrinker gleich neben den Moshpit-Tough-Guys stehen, die auf den nächsten Breakdown warten. Einig werden sich da jedenfalls alle, die Defeater, Ignite, Strung Out und vielleicht auch Parkway Drive im Schrank oder auf der Haut stehen haben. Sowohl das Album als auch der Song Cycles möchten viele Freunde etwas härterer Musik gleichzeitig bedienen und drohen, gerade daran zu scheitern. Dabei ist der Ansatz wirklich gut: Im Opener “The Advent Of Change” klingt Mike Perez Stimme nach Derek Archambault von Defeater, kurz darauf erinnert “Hope Theory” stark an Ignites “Darkest Days”. Später kommen noch wirklich klare Refrains dazu, außerdem eine brutale Schreiorgie. Und sobald die zehn Songs durchgelaufen sind, hat man eher das Gefühl, ein gut sortiertes Mixtape zur Hardcore-Geschichte der letzten zehn Jahre gehört zu haben, als das Album einer einzigen Band. Dafür klingt Cycles nie peinlich, sondern immer ehrlich – und das ist in einem heutzutage sehr klischeebehafteten Genre ja fast schon die halbe Miete.