Mit einer zweijährigen Kopfgeburt haben sich No Doubt leider ein wenig zwischen die Stühle des Mainstream gesetzt.
Fünf Jahre sind seit dem Durchbruch-Album Tragic Kingdom vergangen, satte zwei davon hat die Ska/Pop-Band aus Anaheim an The Return Of Saturn gewerkelt. Denn der Erfolg habe sie beinah an den Rand des kreativen Bankrotts gebracht, sagt Sängerin Gwen Stefani. Muss man deshalb etwas ganz Besonderes von diesem Album erwarten? Ich denke nicht. No Doubt sind ihrem Rezept treu geblieben; vielleicht ist die Produktion (Glen Ballard, unterstützt von Alain Johannes) etwas professioneller und polierter ausgefallen, das wars dann aber auch schon. Der kalifornische Vierer weiß, dass er mittlerweile zum Mainstream gehört. Ob sich ein solches Bewusstsein aufs Songwriting auswirkt, kann man schwer beurteilen, aber irgendwie schleicht sich beim Hören der Scheibe das Gefühl ein, dass hier doch ein wenig auf Nummer Sicher gegangen wurde. Sicherlich ist The Return Of Saturn ein gutes Rock/Pop-Album, allerdings eins ohne wirkliche Höhepunkte, sieht man mal von Ex-Girlfriend (1. Single), Simple Kind Of Life (Ballade und 2. Single) oder Bathwater ab. Vielleicht wären No Doubt besser beraten gewesen, mehr Risiken einzugehen. So nämlich läuft das Album Gefahr, schnell langweilig zu werden. Wahrscheinlich hätte Jerry Harrison (Ex-Talking Head, u.a. Produzent von Live), der bei New hinterm Mischpult saß, der Band besser getan. Da klingt die Band nämlich noch spontan und nicht so kopflastig wie auf vielen der anderen 13 Songs.
weitere Platten
Push And Shove
VÖ: 21.09.2012
Everything In Time
VÖ: 25.10.2004
Singles 1992-2003
VÖ: 24.11.2003
Rock Steady
VÖ: 10.12.2001
Tragic Kingdom
VÖ: 30.11.1999