Sehr freundlich von all den neuen Kids-Bands, den Winter ein wenig unbeschwerter vergehen zu lassen. Türen und Fenster auf jetzt, Parkett frei und da sind die No Kids. Nicht so jung und quietschig wie die anderen, nicht so cool, nicht so wild. Nur genau passend eben für die ersten zarten Sonnenstrahlen, die die Anzugträger aus den Agenturen ziehen, ihnen die Krawatten lockern und sie dann zu luftigen Jazzdance-Sprüngen in die Parks treiben. Dort stehen drei unscheinbare, aber gepflegte Musiker, Reihen von Instrumenten um sich herum aufgebaut, die sie parallel spielen, aber nie zu Grenzen bauen. Dass sie im Studio zu zwölft waren, hört man nicht. Ihre andere Band, P:ano, kennt hier auch keiner. Egal. Wie das kanadische Trio mit federleichten Beats, transparenten Arrangements aus Flöten, Geigen und Klavier und der dezent princigen Falsettstimme von Hauptsongschreiber Nick Krgovich alles in sanfter Bewegung hält, ist die Hauptsache. Würde keinen wundern, wenn das Gras unter ihren Füßen lieber wüchse als irgendwo sonst. Manchmal stimmen auch Julia Chirka und Justin Kellam ein, dann wieder lassen sie Nicks Stimme alleine tänzeln und fangen sie klimpernd wieder auf. Eilig hat es hier niemand. Der Frühling ist noch lang.