Das Konzept von “Love You To Bits” ist so ambitioniert, wie man es sich vom “Retter des Prog” und seinem ewigen Schatten erhofft. Das Album teilt sich in zwei Stücke zu jeweils fünf Sektionen. Beide sind nach den englischen Redewendungen “Love You To Bits” und “Love You To Pieces” benannt und sollen, so Bowness, zwei unterschiedliche Sichtweisen auf eine zerbrochene Beziehung erzählen. So weit, so proggy. Es ist zudem nicht von der Hand zu weisen, dass das Projekt in den Händen der beiden eine gewisse virtuose Erhabenheit angenommen hat. Wilsons Keyboarder Adam Holzman, Gitarrist David Kollar und Saxofonist Pete Morgan besetzen irre Soloplätze. Session-Schlagzeuger Ash Sloan gibt dem gesamten Album ein konstantes Metrum, mal ganz abgesehen von einer Armada von Drum-Computern und blubbernden Sequencern. Während sich “Love You To Bits” als Disco-Longtrack über eine halbe Stunde ausbreitet, dreht “Love You To Pieces” vom Melodiösen ins Industrielle, um sich schließlich in einer Art 10cc-Gedächtnis-Ballade zu verflüchtigen. Leider wird man über den Verlauf der beiden Konzeptstücke das Gefühl nicht los, Wilson hätte musikalisch einfach diverse nicht verwendete Variationen seines Stücks “Detonation” von “To The Bone” aneinandergereiht. Wie viele der Vorgänger krankt auch dieses No-Man-Album an einer gewissen Harmlosigkeit.
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