No Man's Valley
Chrononaut Cocktailbar / Flight Of The Sloths
Text: Bea Gottwald
Während der Pandemie schrieben No Man’s Valley viel Musik, die schließlich in zwei Alben mündete, die sie anschließend zusammenführten. Eine Einheit bilden die ersten sechs Songs, wohingegen das 18-minütige “Flight Of The Sloths” eine epische Jamsession bietet.
Der Opener “Chrononaut Cocktailbar” nimmt einen mit in einen Geisterfilm der alten Schule, während Songs wie “Creepoid Blues”, “Orange Juice” oder “Seeing Things” eine düstere Anmut in sich tragen, bei der man sich tatsächlich vorstellen kann, aufgebrezelt in einer Cocktailbar zu sitzen. Es ist eine Mischung aus kuschelig-grooviger Melancholie und apokalyptischem Blockbuster, die eine Geschichte erzählt und in der sich gelegentlich verspielte Elemente wie eine Orgel in “Love” hervortun. Das überrascht und hält die Spannung, kann einen jedoch zugleich in Träumerei versinken lassen, während der Sound an Nick Cave und The Doors erinnert.
Besonders das verträumt-trippige “Flight Of The Sloths” ist eine Einladung, gedanklich durch ein Dali-Gemälde zu wandeln, während der nächste skurrile Instrumentaleinsatz sicher zurück ins Hier und Jetzt führt. Mit “Chrononaut Cocktailbar / Flight Of The Sloths” präsentieren No Man’s Valley ein lässiges, vielfältiges Album, das eine deutliche Entwicklung zum Vorgänger “Outside The Dream” zeigt.
Das steckt drin: Nick Cave & The Bad Seeds, The Doors, Pink Floyd
weitere Platten
Outside The Dream
VÖ: 22.03.2019