Erfrischend unbeschwert und sommerlich, als stamme er direkt aus den späten 90er oder frühen 00er Jahren, klingt No Weather Talks melodischer Punkrock und weckt mit “Problems With Pleasure”, “Any Citys Song” oder “A Toast To Revolutionary Souls” Erinnerungen an die ganz frühen Donots rund um Better Days Not Included oder weniger raue Flatliners. Zwar garnieren No Weather Talks ihren Punk mit einem Esslöffel zuckersüßen Pop, zeigen inhaltlich mit Titeln wie “Nazi Scum Has Gotta Die” aber durchaus Zähne und blicken auf “A Scene Less Sinister” und “No More” stilsicher dem Post-Punk entgegen. Richtig hörenswert macht “Undoing Defeat” die ebenso rotzige wie melancholische Stimme von Frontfrau Flicke, die der Musik zu einer leichten Emo-Note verhilft. Genauso verhält es sich mit der Instrumentierung. Getreu dem bandeigenen Motto “Jede Musik ist Popmusik” sind die Gitarren stets treibend und melodisch, trotzdem lassen sie es sich nicht nehmen, an den entscheidenden Stellen dissonante Kerben einzuschlagen. Daraus entstehen wirklich gute Ohrwürmer wie “Road Rash”, die auch Genrefans am Urquell heiseren Punkrocks zu hören bekommen werden: “Undoing Defeat” wird in den USA von No Idea Records veröffentlicht, das in Gainesville, Florida ansässig ist. Dort hatten No Weather Talks auf dem berühmt-berüchtigten Festival The Fest bereits ein Gastspiel. Für eine deutsche Band wahrlich ein Ritterschlag und großartiger Kickstart. Kein Wunder also, dass auf ihre zwei EPs nun das Debüt-Album folgt und No Weather Talks für kommende Punkrockabenteuer empfiehlt.