Gut, dass “Coaster” gleich selbst Abhilfe schafft – die CD als silberner Bierdeckel, der durch das Prädikat “Absorbing alcohol since 1983” besticht und obendrauf ein Dutzend neuer Songs enthält. Analog dazu ist die Vinylversion ein Frisbee. Apropos analog: Das Artwork führt in die Jahre der Analogfernseher, Floppy-Disks und Betamax-Rekorder zurück. Gewidmet ist die Jubiläumsveröffentlichung Bands wie SNFU, Subhumans und Adolescents, die Sound und Leben von Fat Mike und Co. maßgeblich beeinflusst haben, heißt es im Booklet. Wer nun eine musikalische Rückkehr zu den Anfangstagen erwartet, wird enttäuscht. “Coaster” ist ein typisches NOFX-Album des neuen Jahrtausends, das sich keine Mühe macht, an die großen Tage anzuknüpfen, sondern die selbst gesetzten Standards durchdekliniert. Wie zuletzt springen dabei ein paar Highlights zwischen US-Abgesang (“We Called It America”), Religionsschelte (“Blasphemy (The Victimless Crime)”) und herrlichem Schwachsinn (die Iron-Maiden-Hommage “Eddie, Bruce, And Paul”) heraus. Überraschender Höhepunkt ist das todtraurige “My Orphan Year”, während “Creeping Out Sara” zeigt, wofür man NOFX so liebt oder eben hasst: Politisch unkorrekter als Sara zu fragen, ob sie schon mal einen Dreier mit ihrer Schwester Tegan hatte, geht einfach nicht.
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