Titel und Artwork von “Self Entitled” sind programmatisch: Kein Pillen schmeißendes Püppchen, kein George Bush als Clown und keine CD als Bierdeckel. NOFX verzichten für ihr zwölftes Album auf Drogenrausch, bloße Provokation und plumpen Klamauk. Die Ästhetik des 80er-Hardcore färbte auch auf die zwölf Songs ab, die mehr “S&M Airlines” als “So Long And Thanks For All The Shoes” sind. Simpelste Gitarrenriffs, nahezu kein Midtempo und schon gar keine Offbeats und Trompeten. Vor allem aber singt hier ein Fat Mike, der zwar weiterhin gegen politische und religiöse Feinde pöbelt, aber auch ungewöhnlich Persönliches preisgibt. “I, Fatty, Cell Out” und “My Sycophant Others” behandeln seine Stellung als gleichermaßen verhasste und vergötterte Punkikone. Doch Mike steht viel zu sehr auf schwarzen Lack, um einen kompletten Seelenstrip hinzulegen. In “Ive Got One Jealous Again, Again” setzt er sich mit der Trennung von seiner Frau Erin auf Basis der gemeinsamen Vinylsammlung auseinander. “19 or 20 years ago, I labelled my slip covers/ That was a union I wasn’t willing to risk.” NOFX-Nerds haben die Rückbesinnung zu persönlichen und musikalischen Wurzeln bereits kurz nach “Coaster” mitbekommen. Als “Cokie The Clown” sang Mike ungeschönt aus seiner Kindheit. Und auf der Lowbudget-EP “NOFX” tackerte die Band im Sekundentakt Hardcore-Coversongs für Spezialisten mit (immer noch) unbekannter Tracklist auf Platte. “Self Entitled” liegt irgendwo dazwischen und zeigt Melodycore als wieder spannend und NOFX als immer noch relevant.
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