Sein “War On Errorism” richtet sich dabei nicht nur gegen die “I don’t care-icans” des amerikanischen Volkes, sondern auch gegen die Punkjugend von heute. Fat Mike spuckt Gift und Galle auf die entpolitisierte Szene, die Skaterjugend der Spaßgesellschaft und die sonnige Gutmütigkeit des “Medio-Core”, die sein eigenes Label wie kein zweites verkörpert. Mal klingt das wie Propagandhi (“Idiots Are Taking Over”), auch der Ska hält wieder Einzug, doch meistens herrscht solide Hausmannskost mit einem Touch mehr Aggressivität und Rotzigkeit, die uns vor allem im breitmäuligen Opener entgegenschlägt. Mittels eines Aufsatzes im Booklet, einer aufklärerischen Videosammlung auf der CD, der Homepage punkvoter.com und einer geplanten Rock Against Bush’-Tour setzen NOFX ein deutliches Zeichen zur Abwahl des Texaners und zur Repolitisierung der populären Punkszene. Versetzt ist das alles mal wieder mit exzellenten Wortspielen. Das an sich sympathische Unternehmen trägt jedoch trotz aller ironischer Bemühungen den faden Nachgeschmack der Altersverbitterung, die Fat Mike nun doch so gar nicht steht. Aus diesem Grunde ist auch “Franco Un-American” der mit Abstand beste Song des Albums. Der Text karikiert den in allen Belangen politisch Korrekten und die Sinnlosigkeit seiner identitären Konsequenz, und eine schrammelig-beiläufige Melodie samt trötender Keyboards erinnert schon fast an die Hamburger Schule. Ein wenig mehr von der uneigentlichen Rede der Tocos hätte diesem Manifest dazu auch gut getan.
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