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    Nonexister
    Demons

    VÖ: 15.03.2024 | Label: Nonexister/SPV
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 373
    7 / 12
    Nonexister - Demons

    Zwischen die Stühle gesetzt und die Doc Martens auf den Tisch geknallt. Nonexister sind die Punks, die die Industrial-Welt braucht. Aber möglicherweise nicht will. Denn “Demons” zerschießt jede selbst aufgebaute Erwartungshaltung direkt wieder.

    “Your Pain Up My Veins” oder “A Promise In The Air” sind nur so lange Wave oder Synthie-Pop, bis Sänger Nik Leuthold anfängt, mit Punk-Stimme durch die Songs zu krächzen. Dazu werden die Stücke immer wieder durch massive Gitarren aufgebrochen – Metal gibt es von Nonexister aber ebenfalls nicht zu hören.

    Dadurch wirkt “Demons” über weite Strecken zerfasert und ist nur dann präsent, wenn die Band sich auf eine Idee fokussiert. Das auf den Punkt komponierte “How Do You Dare” ist so ein Fall, ebenso der theatralische Spoken-Word-Punk von Kater – Anwärter auf den einzigartigsten Song des Jahres. Es hätte auch der Albumtitel sein können, denn die Schweizer lassen die Party vor dem Kater missen.

    Dass Nonexister den Hörenden kein Lächeln ins Gesicht zaubern wollen, ist klar – zu grau ist die Welt dieser Tage. Die Reflexionen über eine zunehmend monochrome Gegenwart und Zukunft (auf den Punkt gebracht in “2048”) scheinen Nonexister aber bei aller Experimentierfreude in eine beruhigende Monotonie geführt zu haben. Die Antwort, wem das auf Dauer gefallen soll, bleiben sie zumindest mit ihrem Debüt schuldig. Mit viel Sound und wenig Songs ausgestattet, ist “Demons” eine Platte, deren eindrucksvollstes Element der Mut dahinter ist.

    Das steckt drin: Nine Inch Nails, Skinny Puppy, The Young Gods