Der Opener “Floating” könnte gar nicht besser betitelt sein, denn Noorvik aus Köln haben hier alles miteinander verwoben, was eine perfekte Post-Rock-Hymne auszeichnet: vielschichtige Melodien, Einflüsse von Fusion und Progrock sowie schwindlig machende Steigerungen und Suspense-Wendungen zum Ende hin. Dass das Quartett aber nicht in diesem Fahrwasser bleibt, sondern auch eine härtere Gangart beherrscht, zeigt bereits das zweite Stück “Above”, das mit Metal-Elementen spielt und doch dank cineastischer Einschübe in fast zarte Gefilde abdriftet. Auf “Omission” finden sich zwar nur vier Songs, dennoch kommt das Album auf eine Spielzeit von fast 35 Minuten, in die der Hörer dank Abwechslungsreichtum und dem Anspruch versinken kann, nicht in die immer gleichen Genre-Fallen zu tappen. Für Fans von Post-Rock-Sound-Strukturen sind Noorvik sicherlich eine spannende Neuentdeckung, die Einflüsse der Band sind dabei allerdings unüberhörbar: Sie verneigen sich vor Post-Vertretern wie Cult Of Luna, Russian Circles oder pg.lost, die in der Szene große Fankreise hinter sich wissen. Noorviks Debüt erschien erst vergangenes Jahr, mit “Omission” legen sie nun recht schnell verspielt und versiert nach – den vier Musikern ist damit anzumerken, wie viele Ideen in ihnen stecken, die heraus und gehört werden wollen. Schwelgerisch, sphärisch und strukturiert zugleich, haben Noorvik auf ihrem zweiten Werk eine so eigenständige wie eigenwillige Mischung aus Artrock und Post-Metal für sich definiert.