Norna
Star Is Way, Way Is Eye

Norna kann man sich in etwa so vorstellen: Die denkbar pessimistischste Sludge-Metal-Band schleppt ihre Verstärker in die Alpen, um im Schatten der windumtosten Berge wahre Transzendenz zu erlangen. Der Impuls zur Gründung kommt von Gitarrist und Bassist Christophe Macquat, der mit seinem Ølten-Kollegen Marc Theutillat am Schlagzeug und The Old Wind– beziehungsweise Breach-Sänger und -Gitarrist Tomas Liljedahl die passende Verstärkung für sein Vorhaben auftut. Zusätzlich gewinnt er Magnus Lindberg von Cult Of Luna als Produzent. Die schwedischen Post-Metal-Visionäre sind offensichtlich wichtige Vorbilder, aber noch besser gelingt es den beiden Eidgenossen und ihrem Kumpan aus dem Norden, die Stärken ihrer anderen Bands zu bündeln, um daraus einen eigenen Sound zu entwickeln. “The Truther” schleift sein Riff so lange durch, bis es zu monoton zu werden droht, ehe es eine Wende hin zu dunkler Erhabenheit nimmt. Auch “Serpent Spine” setzt auf Gitarren-Mantras, deren Wirkung durch Theutillats Tribal-Drumming verstärkt wird. Was genau mit der Losung “Star Is Way, Way Is Eye” gemeint ist, bleibt Interpretationssache. Ohne Frage eignet sich das dazugehörige Album aber nicht nur zum – sehr langsamen – Headbangen, sondern auch für allerlei andere spirituelle Praktiken.