Das Label gemahnt noch an wüste Abende voll Heftig-Core, das Produzent/Mastering-Duo Kurt Ballou und Alan Douches auch. Nur die Musik auf “Notes” nicht mehr. Man hat das ahnen können: Ein bisschen gesichtslos schien die Band aus dem klanglich verpflichtenden Washington D.C. in der Masse an Level Plane-Acts zu verschwinden, wäre da nicht der Hang zum Zurückhalten-und-Ausbrechen-Spiel gewesen. Wer zu Zeiten von “My Heroes Have Always Killed Cowboys” schon das eigenwillige Sonic Youth-Händchen von A Day In Black And White heraushörte und Gefallen daran fand, für den ist “Notes” die Weiterentwicklung der geheimen Wünsche. Es ist ein Postpunk-Album geworden, mit harter Rhythmusmaschinerie, mit Druck, aber auch mit Melodie. Mit wenig Geschrei und viel mehr Erzählkraft. “Daydream Nation” würde so klingen, wenn Q And Not You es aufgenommen hätten. Oder Fugazi. Zeitgemäße, praktikable und funktionierende Anleihen an den alten Indierock gönnen sie sich hier. Das merkt man vor allem bei “New Energy”. Ein Zufall! Vielfältig umschwirren vorsichtige Gitarren harte Refrainfahrten, es wird großzügig aufgebaut, dann breit erlöst, gern mit wüstem Psychedelik-Schrammel-Hagel (“All Plots”). Den Sound zurückgezügelt und trotzdem präsenter als vorher: Die Urväter wären stolz über so viel Verständnis und Eigenblut. Dem hier darf man Zeit gönnen.