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    Nou
    Slutrock

    VÖ: 05.07.2004 | Label: One Little Indian/Rough Trade
    Text:
    3 / 12

    Ungezogenes Gör plus HipHop-Produzent plus Funk-Gitarrist ergibt ein (über)ambitioniertes und ziemlich egales Stück zwischen allen Stühlen.

    Sie meinen es ja sicher gut. Und ernst: Denn ambitionierte Inhalte haben sie. Nennen Bush, Blair, bin Laden und Hussein in einem Atemzug und halten sie alle für Terroristen. Erzählen freimütig von den Freuden stundenlanger Onanie. Und feiern zwischendurch auch gern mal eine krasse Party – so man den Texten glauben schenken will. Aber die Texte sind nicht alles an einem Album, deshalb jetzt: die Musik. Musik? Na ja, wie man’s nimmt. Zumindest dann, wenn man stoisch brummende, im weitesten Sinne dem HipHop-Kontext zuzuordnende Beats, lässig schlackernde Funk- oder bratpfannenmäßig rausgedroschene Punk-Gitarren und eine höllisch quietschende, kreischende oder daher brabbelnde Vokalistin als Musik bezeichnen möchte. Sie selber wünschten sich, dass man ihre herzlich unentschlossene Mischung zwischen Lagerfeuer-Soul, Kellerraum-HipHop und Schimpfpunk als eine Kreuzung zwischen OutKast und The Slits verstünde. Was vom Ansatz her sogar stimmig ist – nur in der Ausführung, da hapert’s dann doch. Denn brauchbares Song-Material sucht man vergebens. Typische Platte für Menschen, die glauben, nur dann cool zu sein, wenn sie sich mit ihrem Musikgeschmack von der Masse abheben können. Alle anderen werden irritiert und unberührt die Schultern zucken.