Es dauert etwa drei Minuten, dann hat er uns eingelullt. Versucht man bei den ersten Tönen vom Opener “Blackout Curtain” noch, den speziellen Sound von Now It’s Overhead außerhalb von ‘Saddle Creek’ einzuordnen, ergibt man sich schon wenig später dem einnehmenden Charakter der Musik. Dass Andy Lemaster Visionen umsetzen kann, wissen wir bereits von seiner Arbeit als Produzent; nun entwirft er – unterstützt von den beiden Azure Ray-Damen – seine eigenen Klangbilder. Diese sind derart reizvoll, dass es gar nicht stört, auf den ersten halbwegs konventionellen Popsong bis zu Track Nummer vier zu warten. Ausgebremst wird “Hold Your Spin” dann allerdings auch gleich wieder von den folgenden, konfusen TripHop-Rhythmen des “6th Grade Roller”, welcher wiederum ein Paradebeispiel dafür ist, dass die Qualität von Now It’s Overhead weit über die bloße Klasse der Songs hinausgeht. Es sind auch die Produktion und die Arrangements, welche diese Platte über den Durchschnitt heben. Nach nur neun Songs ist man bedient und würde nicht wagen, sich über zu wenig Input zu beschweren. Wundersame Popmusik von fast klassischem Format.
weitere Platten
Dark Light Daybreak
VÖ: 08.09.2006
Fall Back Open
VÖ: 16.02.2004