The Number Twelve Looks Like You
Worse Than Alone
Text: Carsten Sandkämper
Verwandtschaften sind schnell erklärt: Wo beim Dillinger Escape Plan der letzte Schritt zum Metal nicht gegangen wird, steckt die Nummer 12 mittendrin. Das Konglomerat musikalischer Koryphäen aus New Jersey schiebt sich virtuos durch zehn Songs kryptischen Metalcores mit ebensolchen Texten und Vokal-Attacken jeglicher Färbung. Fiese Grunts, nerviger Screamo hier, angenehme Melodie-Linien da. Mitunter etwas bemüht, immer aber herausfordernd. Gleichzeitig marschiert die Band auf ihrem bereits vierten Album nicht stumpf in eine Richtung – genau hier wirds kompliziert. In einer Art hyperaktivem Zitierwahn versteigt sich der Sechser ohne Steuermann in Ausflüge auf gefährliches Terrain – namentlich Sprengsel südamerikanischer Rhythmen hier, Lounge-Jazzigem dort. Diese Momente macht die Band leider nicht zu ihren eigenen. Mehr als versöhnlich sind da kopf- und bauchgesteuerte Gewaltausbrüche wie If They Holler, Dont Let Go (Part2), die geradezu avantgardistischen Passagen in Retort, Rewind, Remind, das wunderbar elegische The League Of Endengered Oddities und die fast 10-minütige Tour De Force Ill Make My Own Hours. Am Ende überleben sie.
weitere Platten
Wild Gods
VÖ: 20.09.2019
Mongrel
VÖ: 10.08.2007
Nuclear. Sad. Nuclear.
VÖ: 07.06.2005
An Inch of Gold for an Inch of Time
VÖ: 25.01.2005