Oasis
Definitely Maybe (30th Anniversary Edition)

Denn Oasis nehmen “Definitely Maybe” zweimal auf. Zunächst in den Monnow Valley Studios in Wales, zusammen mit Produzent Dave Batchelor. Aber die Aufnahmen werden verworfen, Batchelor entlassen, dessen Aufgabe dann Noel Gallagher für die zweiten Aufnahmen in den Sawmills Studios in Cornwall übernimmt – und wohl in Sachen Overdubs übers Ziel hinausschießt. So ist es am Ende Aufgabe von Owen Morris, das Album im Mix zu dem Klassiker zu formen, der er ist.

Die Jubiläumsausgabe zum 30. Geburtstag enthält auf vier LPs oder zwei CDs das remasterte Originalalbum und 16 Bonustracks, mit deren Hilfe sich die Genese der Platte nachvollziehen lässt. Hört man die klinisch klingende Version von “Rock’n’Roll Star” aus den Monnow-Valley-Sessions gegen die Albumversion und den Outtake aus den Sessions in den Sawmills Studios, wird schnell deutlich, dass der Impact von “Definitely Maybe” in dieser Form vielleicht nicht ganz so groß gewesen wäre.

Interessant ist auch der Vergleich zwischen den Sawmills-Outtakes und den finalen Versionen. Auch hier ist ein deutlicher Unterschied zu hören. Die Outtakes sind weniger stark komprimiert und teils opulenter instrumentiert. Quasi als Kirsche auf die Sahne gibt es ein Demo von “Sad Song”, gesungen von Liam Gallagher. Eine Jubiläumsedition, die über einen solchen Mehrwert verfügt, ist selten.

Das steckt drin: Beatles, The Kinks, The Stone Roses