Mit ihrem dritten Album “Rheia” hatten die Belgier 2016 reine Metal- und (Post-)Hardcore-Attacken deutlich hinter sich gelassen und stattdessen stärker das Spannungsverhältnis zwischen wüstem Black Metal und intimer Verletzlichkeit ausgelotet. Das ursprünglich vor rund einem Jahr auf der Metal Swim 2-Compilation des US-Kabelsenders Adult Swim erschienene “Ease Me” ging dann noch einen Schritt weiter: Elektronisch bearbeitete Stimm-Fragmente aus dem “Rheia”-Opener “10:56” bilden im Intro eine hypnotische Melodie, vom Black Metal bleibt danach nur ein wenig Schlagzeug- und Gitarrensturm, der sich aber bald in einem verwaschenen Post-Hardcore bis Indie-Sound auflöst, in dessen Zentrum Frontfrau Caro Tanghe mit Feingefühl melodisch singt. Für die EP haben sich vier Kolleg*innen der Band den Song nochmal vorgenommen: Jesu und Michael A. Muller verwandeln ihn in dronige Ambient-Collagen, Wife fügen noch eine Ahnung an EBM hinzu. Chelsea Wolfe bleibt am nächsten am Original, setzt aber Hall, Keyboards und schwer vibrierende Bass-Drones als Kontrapunkt zum gefühlvollen Gesang ein. Wer danach angefixt ist, kann “Ease Me” auch selbst remixen: Im Rahmen des Corona-Projekts “Isolate/Create”, an dem auch Converge, La Dispute, Mike Vennart und viele mehr beteiligt sind, haben Oathbreaker die Rohmaterialien des Songs online zur Verfügung gestellt.