Oceanator
Everything Is Love And Death
Gemeinsam mit Produzent Will Yip (Turnstile, The Wonder Years) öffnet Elise Okusami ihr Projekt Oceanator für Bombast. Dafür muss sie das Label Indierock nicht hinter sich lassen, doch der spürbare Zuwachs an Sounds macht aus “Everything Is Love And Death” eine umwerfende Erfahrung.
“First Time” eröffnet die Platte noch als recht unauffälliger Liebessong, doch wenn dann “Happy New Year” mit doppelten Stimmebenen arbeitet oder “Drift Away” im Feature mit dem Multi-Instrumentalisten Nnamdï für mehr Tiefe einsteht, wird der experimentellere Ansatz der Platte deutlich. Von 90s Alt-Rock bis zu melodramatischem Pop-Appeal sind die Wege denkbar kurz.
Immer im Fokus: Der Zwiespalt zwischen einer Welt, die dem Kollaps näher rückt, und der allgegenwärtigen Liebe. Das führt mal zu einem Verzweiflungsschlag wie “Get Out”, der Hunderte Fäuste zu Uh-Huh-Backgroundchören und knackigen Riffs heben möchte, mal zu fluoreszierenden Synthies wie in “Be Here”, die Okusamis Stimme überzeugend auf die Tanzfläche führen. Die Hingabe zum Zerbrechlichen und der Mut, sich dem Düsteren zu stellen, stoßen in den Texten aufeinander und geben Bonuspunkte in der B-Note. Für Indierock-Fans könnte das hier die Geheimtipp-Platte zum Angeben der Saison werden.
Das steckt drin: Laura Jane Grace, Proper, Worriers
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