Denn deren Sänger Phil Fosler fährt einem ähnlich gut durch Mark und Bein wie Kyle Durfey oder Jordan Dreyer. Und auch die Instrumental-Abteilung von Octaves drischt ähnlich erbarmungslos auf ihre Hölzer ein, um auch noch den letzten Rest Theatralik und Dynamik aus der Musik herauszukitzeln. Sowohl technisch als auch spielerisch befindet sich Octaves zweite Platte “Which Way The Wind Blows” auf hohem Niveau. Fosler scheint eine jener verlorenen Seelen zu sein, die im Leben irgendwie von allem zu viel gehabt haben – und das nicht immer im Guten. Deshalb ist es umso besser, dass er all seine Komplexe als Sprachrohr von Octaves mit der Welt teilt. Musikalisch liefert seine Band nicht zehn Mal den gleichen Song: Mal preschen Octaves gezielt nach vorn und schreien ihren Hörern ins Gesicht, dann nehmen sie sich zurück und vermischen ihren modernen Hardcore mit Postrock- und Indiegitarren. Mit gutem Beispiel gehen da Songs wie Tax Break oder It Figures voran. Dadurch bleibt “Which Way The Wind Blows” spannend und herausfordernd, eine Platte, die nach ständiger Aufmerksamkeit verlangt. Darin ähneln Octaves wieder La Dispute. Wer den leicht weinerlichen, höchst verzweifelten Gesang Foslers mag, wird also helle Freude und reichlich Trost in seinen Zeilen finden. Wem das alles zu emotional ist, der wird daran scheitern. Denn ob gewollt oder nicht: Der Gesang steht auf der Platte klar im Vordergrund.
Posthardcore
Postrock
Für Fans von:
La Dispute
“Somewhere At The Bottom Of The River Between Vega And Altair”
Pianos Become The Teeth
“The Lack Long After!
weitere Platten
Split-EP mit Caravels
VÖ: 20.01.2015