Mit “Defy” zeigten Of Mice & Men zum einen, dass ihre Popularität nicht an die ihres ehemaligen Sängers, dem Metalcore-Posterboy Austin Carlile, gebunden war, und zum anderen, dass Aaron Pauleys Übernahme des Mikros genau die richtige Entscheidung war. “Ill show you how to bring chaos/ Ill show you how to be dangerous/ In a world that teaches an eye for an eye/ Ill show you how to survive”, skandiert er im abschließenden Stampfer “How To Survive”, der durch Phil Manansalas Gitarreneskapaden zum späten Highlight einer sehr gelungenen Genre-Platte wird. Auf dem Weg dahin machen die Kalifornier Ernst mit ihrer Ankündigung, dass “Earth & Sky” wesentlich härter ausfallen würde als der etwas zaghafte Vorgänger. “Gravedancer” wartet zwar mit arabisch anmutenden Melodiefetzen auf, ist aber vor allem darauf ausgelegt, möglichst schnell einen Circle Pit anzuheizen. Noch effizienter geht “Mushroom Cloud” vor: “Three/ Two/ One/ Boom!” Nicht clever, aber äußerst zweckdienlich. Of Mice & Men wissen zudem, wie Groove geht, und lassen in “The Mountain” phasenweise einfach mal mitnicken, auch wenn von besagtem Berg am Ende selbstverständlich nur Geröll übrigbleibt. Damit bedienen sie zwar nur Leute, die erstens Metalcore mögen und zweitens darauf pfeifen, dass es auf dem vorliegenden Album nicht viel mehr zu entdecken gibt, als diesen äußerst gelungen dargeboten. Aber machen wir uns nichts vor: Das weiß die Band selbst am allerbesten und fühlt sich damit sehr wohl.
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