Of Monsters And Men
Beneath The Skin
Text: Sebastian Stöwer
Platz zur Entfaltung können die Lieblings-Isländer aller Radiosender auf Konzerten gut gebrauchen, denn ihr Repertoire an Instrumenten ist auf “Beneath The Skin” kein Stück kleiner geworden. Die verlässliche Konstante und zugleich treibende Kraft des Albums sind allerdings weder Bläser oder Gitarren noch Streicher, sondern die energischen Percussions. Mal thronen sie beruhigend über den unbändigen Refrains, denen sie zusätzlichen Halt geben, mal sind sie selbst Ursprung der aufwühlenden Dramatik. Generell leben Of Monsters And Men für ihre Refrains, die aufwecken und mitreißen sollen. Musikalisch gelingt das über die gesamten 48 Minuten nicht mehr so gut wie auf dem Debüt, dafür sind sich einige der Stücke zu ähnlich und dementsprechend austauschbar. Textlich wird das Versäumnis durch deutlich persönlichere Inhalte ausgeglichen. Tatsächlich sind die stärksten Momente des Albums eben nicht die Zuckerwatte-Duette zwischen Nanna Bryndís Hilmarsdóttir und Ragnar Þórhallsson, sondern die privaten Augenblicke, in denen Hilmarsdóttirs Stimme zu brechen droht, und Pathos kaum mehr durchklingt. Das Klavierstück “Organs” ist das offensichtlichste Beispiel dafür, aber auch “I Of The Storm” geht im wahrsten Sinne “Beneath The Skin”: I feel it biting/ I feel it break my skin/ So uninviting/ Are you really gonna need me when Im gone?/ I fear you wont/ I fear you dont. Statt Geschichten über Monsters erzählt das Sextett nun also welche über Men. Und die können mitunter düsterer sein.
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