Das Ergebnis macht Migräne ziemlich attraktiv. Aber “Skeletal Lamping” ist nicht nur anstrengend, sondern bietet auch beste Unterhaltung und musikalisch buchstäbliche Glanzleistungen. Es blitzt und funkelt an allen Ecken. In manchen Stücken werden Melodie und Rhythmus ein halbes Dutzend Mal gewechselt. Und Sänger Kevin Barnes schüttelt nebenbei eine der schönsten Liebeserklärungen der Weltgeschichte aus dem Ärmel: “I wanna make you come, 200 times a day. I wanna dry your tears, every time you’re sad.” Of Montreal sind nämlich gar nicht so albern und abgedreht, wie hier und da seit nunmehr neun Platten behauptet wird. “You should call me sometime. I won’t answer, but at least I’ll know you care” ist doch die Wahrheit. Und davon gibt es auf der Platte genug, erschreckend viel. So bekloppt sind wir also alle. Den Überbringer dieser Erkenntnis muss man feiern. Das kann man dank der Vielfalt auf “Skeletal Lamping” in der Disko tun oder ehrfürchtig erstarrt in der S-Bahn mit dem iPod auf dem Schoß. Ohne groovenden Unterbau kommt beinahe kein Stück aus, selten darf ein treibendes Indierock-Schlagzeug ran, meist nimmt Barnes das Tempo raus. Zum Abschluss noch ein textlicher Geniestreich: “Ah yeah, la la la la la la.”
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