Der Opener “Run In Circles” bohrt sich gleich mächtig frech in die Eingeweide, aber wenn dann die schwer stumpfe Strophe kommt, folgt gleich wieder Ernüchterung, bis einen die coole Bridge und der kraftvolle Black Sabbath-Refrain wieder versöhnen. Und das ist auch schon das einzige kleine Problem von Ojo Rojo: Mancher Part hätte nicht sein müssen, manches Riff wirkt ein bisschen einfallslos, wie ein Überbleibsel der letzten Heavyrock-Jamsession. Und der ausgeprägte Hang zur Brachialität ist ja eigentlich etwas sehr Begrüßenswertes, aber es darf halt nicht der Groove so darunter leiden wie bei “Flies On Strings”. Aber genug genörgelt, das Quartett macht seine Sache schon ausgesprochen gut: “Drown” ist satter Stoner-Rock’n’Roll mit viel Kraft, Drive und scharfer Metal-Kante. Und originell arrangieren können sie auch, wie “Sublime” beweist, das leicht in Richtung Drogenrock á la Monster Magnet tendiert. Auch “Ready 2 Go” und die Motörhead-Verbeugung “Murder” sind vorbehaltlos geile Abgehnummern – knackig kurz, genau richtig. Bleibt noch festzuhalten, dass der aktuelle Drummer Michele Silvestri Vorgänger Don Götz, der wegen des Erfolges seiner Hauptband Beatsteaks passen musste, mehr als würdig vertritt.
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