0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    OK Go
    dto.

    VÖ: 24.03.2003 | Label: Capitol/EMI
    Text: Ingo Neumayer
    8 / 12

    Pünktlich zum Spring Break wird die Power-Pop-Saison eröffnet: Catchy bis zur Dreistigkeit, lassen sich Ok Go durch nichts die Laune verderben.

    Die Mundwinkel heben sich wie von Geisterhand, die Herzschlagfrequenz nimmt langsam, aber stetig zu, ein wohliges Gefühl wallt durch Körper und Gemüt – es gibt drei Ereignisse, die diese Reaktionen hervorrufen. Erstens: Man ist verliebt. Zweitens: Es wird Frühling. Und drittens: Man hört Musik, die strahlt wie Plutonium, wärmt wie ein Großbrand und einen ansteckt wie Lepra. Am besten natürlich, wenn alles zusammenkommt. Letztes Jahr waren es Phantom Planet, die den Soundtrack für den ersten Kurzärmel-Tag lieferten, nun treten vier Charmebolzen aus Chicago an, ihre Fußstapfen zu füllen. Nach dem verdächtig nach Hit duftenden Opener “Get Over It” und den folgenden “Don’t Ask Me” und “You’re So Damn Hot” sind keine neun Minuten vergangen und man ist kurz davor, Ok Go einen Altar zu erbauen, so unverschämt herzerfrischend wird hier das Power-Pop-Einmaleins der guten Laune vorgetragen: crunchy Riffs und schmissige Handclaps, süßsaure Herzschmerz-Texte und ‘oh-aah’-Backingvocals, ein galant platziertes Keyboard und happy-go-lucky-Melodien, die man nicht so schnell vergisst. Danach verliert die Platte zwar etwas an Fahrt und somit leicht den Faden (die Stärken der Band liegen mit Sicherheit eher im Frontalen denn im Zurückgelehnten), doch von zwei, drei Ausnahmen abgesehen bleiben Ok Go stets unterhaltsam, kurzweilig und mächtig von den frühen 80ern inspiriert. Droht uns nun etwa die New Wave of New Wave? Es hat fast den Anschein: Koufax, The Anniversary, Phantom Planet, Hot Hot Heat – die Zahl der Bands, die im Plattenregal des großen Bruders nach Beatles und Beach Boys suchen und bei Costello und Cars landen, wächst stetig, und selbst Altmeister Joe Jackson besinnt sich wieder auf seine jazzfernen Wurzeln. Doch ob Mini-Revival oder nicht: Ok Go gehen jedenfalls verdammt okay.

    weitere Platten

    Hungry Ghosts

    VÖ: 14.10.2014

    Oh No

    VÖ: 10.03.2006