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    Okta Logue
    Ballads Of A Burden

    VÖ: 11.05.2012 | Label: Columbia/Sony
    Text:
    Okta Logue - Ballads Of A Burden

    “Ballads Of A Burden” hat Einiges vor. Mit ihren Bongs saugen Okta Logue dem dick gewordenen 60s-Rock so viel Fett weg, dass selbst Pink Floyd am Ende wieder nach Indieband klingen.

    Ohren und Augen kommen so schnell nicht auf einen Nenner bei dieser Band. Wir sehen vier Jungs, die in Opas sozialem Koordinatensystem Gammler gewesen wären – und stolz darauf. Doch im fröhlichen Blumenkinder-Bus wird mit Handys telefoniert und Video-Trash für Youtube produziert. Wir hören Vintage-Verstärker, jede Menge Hall auf langsamen Gitarrensoli und den über dem Boden schwebenden Gesang von Okta-Logue-Frontmann Benno Herz. Trotzdem entstehen im Studio aufgeräumte Arrangements, eingefangen in einem lebendigen und sehr modernen Livesound. Der bekommt Besuch von Tex-Mex-Bläsern, Bohrmaschinen, Hupen, zischendem Dosenbier und berstenden Flaschen. Auf den Konzerten – oder besser: Happenings – von Okta Logue schmiert ein Ölprojektor Psychedelisches an die Wand. “Ballads Of A Burden” ziert ein mächtig bekifftes Cover, im Internetfernsehen tragen Okta Logue derweil den Kommune-1-Look ins fortgeschrittene 21. Jahrhundert. Okta Logue suchen den Spagat zwischen Anarchie und Bürgertum und sind damit wohl ein streifenfreies Spiegelbild der widersprüchlichen 60er. Die Klangtapete der Darmstädter hat neben Patina auch akustisch eine Menge zu bieten. Referenzen an die Doors, Simon & Garfunkel, Jimi Hendrix und die frühen Pink Floyd bilden das Grundgerüst, Zitate aus deren Klassikern blitzen nur schlaglichtartig auf. So beginnt Just To Hear You Sleep wie ein glatt gebügelter Santana-Song, der nach wenigen Takten von einer frechen Twang-Gitarre verdrängt wird. “Deal With The Digger” rüttelt mit einer kristallenen Akustikgitarre “Wish You Were Here” wach, in “Shine Like Gold” spiegelt sich das Timbre des Pink-Floyd-Klassikers “Breathe”. Schnell deckt eine traurig gestimmte Posaune diese Erinnerungen zu und bläst feinen Wüstensand in die Nostalgie-Maschine. Blechbläser haben eine schöne Tradition bei den Bands des Hazelwood-Labels, zu denen auch Okta Logue gehört haben, bevor sie von einem Major geschluckt wurden. Ob das Personal der Mardi Gras BB. auf dem Debüt von Okta Logue geholfen hat ist zwar nicht überliefert, wäre aber naheliegend. Die 60er können indes auch anders: “Mr. Zoot Suit” schaut beim Beatles-Humor vorbei und wird auf den letzten Metern zu einer warmen Wolldecke mit heißer Tasse Tee. Man kann sich einkuscheln in “Ballads Of A Burden”, die butterweiche Hammondorgel pustet Seifenblasen mit Regenbogenfarben dazu. Bis zum Ende mit “Decay” bleibt offen, ob Okta Logue nur begabte Eklektiker mit Zugriff auf altes Vinyl sind oder mitten in Darmstadt eine Zeitmaschine gebaut haben.

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    Runway Markings

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