Die Engländer bauen ihre Songs vor allem auf entschleunigtem Doom Metal auf, unterfüttern ihn aber mit reichlich psychedelischen Elementen. Dabei klingen auch sludgige Untertöne an, allen voran im rauen Gesang von Jack Newnham. Doch Old Man Lizard lassen sich viel Zeit, bauen ihre Songs luftiger und häufig geduldiger auf als die meisten ihrer Sludge-Kollegen. Manchmal ist das trotzdem zu kurz gedacht wie bei “The Adventures Of Rupert Biggins”, das etwas zu abrupt die Richtung wechselt. Andererseits ist “Shark Attack” herrliches Seemannsgarn über eine aussichtslose Fahrt von Southampton nach Sydney. Hier ergänzen sich melancholische Melodien, härtere Passagen und abwechslungsreicher Gesang wunderbar. Das ähnlich epische “Cursed Ocean”, “Relentless Sea” tendiert mit seinen schweren, metallischen Riffs noch mehr in Richtung Doom und erinnert durch seine Masse an Pallbearer. Hier nehmen Old Man Lizard auch ihre etwas schrullige und zugleich malerische Heimat in der englischen Grafschaft Suffolk unter die Lupe. Diese atmosphärischen, langen Stücke zeigen das ganze Potenzial der Band, indem sie die emotionale Kraft des Doom Metal voll ausschöpfen. Darüber hinaus beschränken sich Old Man Lizard aber zu sehr auf die erwähnte Mischung aus entspannten Stoner-Parts und abgehärteten Doom-Riffs. “Trees Fall Down” und “Misery Is Miserable” punkten immerhin mit psychedelischen Instrumentalparts, “Snakes” als unkomplizierter Heavy-Rocker mit typisch albernem Stoner-Humor. Das ist nett,aber ohne großen Wiedererkennungswert.