Auch wenn man den Terminus Post Grunge in diesem Jahrhundert nicht unbedingt wieder auspacken wollte – Oleander gehören eindeutig in diese Schublade.
Wie so viele Nachzügler (man denke da an Tonic, Fuel 238, Foam, Splender, Pound, Carolines Spine, Stir etc.), die noch nicht in den Verkaufs- und Bekanntheitssphären von Creed schweben, machen Oleander ihre Sache nicht neu, sondern einfach nur gut. Natürlich ist das Ganze im Jahr 2000 weder alternativ noch irgendwie gefährlich. Muss es auch nicht sein. Oleander rocken. Das reicht. Oder besser ausgedrückt: Sollte reichen. Als Qualitätsmerkmal auf jeden Fall. Ob das Quartett aus Sacramento/Kalifornien hier und da (Why Im Here) nun nach Nirvana klingt oder über weite Strecken ihres Debüts Bush zeigt, wie eingängige Songs (Youll Find Out und Shrinking The Blob zum Beispiel) geschrieben werden, ist am Anfang des neuen Jahrtausends relativ egal. Die Mischung machts und in diesen Kontext passt sogar das Cure-Cover Boys Dont Cry. In den USA erschien February Son schon Anfang 1999 (dreimal darf geraten werden, in welchem Monat!), im Januar 2000 touren sie nun durch unsere Breitengrade (im Vorprogramm von Filter) und deshalb erfolgt auch endlich bei uns der Release des Albums, das übrigens schon fast 300.000 Käufer in Amiland fand. Ein Wunder ist das nicht, denn Oleander machen zeitlos gute Rockmusik, die sich vor den anderen Größen des Genres nicht zu verstecken braucht. Mit Sicherheit auch der Verdienst des Produzenten Steven Haigler (u.a. Fuel 238, Local H., Jimmys Chicken Shack), der die Band aus ihrem Indie-Dasein (vorher gabs schon eine selbstproduzierte CD) in die nächste Liga begleitet hat. Unterm Strich eine kurzweilige Dreiviertelstunde, die gespannt macht, ob das Ganze live genauso gut rüberkommt. Ich für meinen Teil habe den Glauben an die Gitarre angesichts solcher Veröffentlichungen noch lange nicht verloren. Im Gegenteil…
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Joyride
VÖ: 01.07.2003