Erster Song: Indict Me” – ah, eine dänische Band macht die nächste Monster Magnet-Platte. Nein, dann doch nicht, denn ab dem zweiten Song ist alles anders. Wir befinden uns im Filmore East, San Francisco 67. Auf und vor der Bühne Batik-Klamotten, dazu Lava-Licht oder völlige Dunkelheit. Als rücksichtslose Anachronisten spielen On Trial Drug-Rock vom Feinsten, aber so, als hätte es die letzten 30 Jahre Musikgeschichte – mit Ausnahme von Hawkwind – nicht gegeben. Zehnminütige Songs bohren sich völlig schmerzfrei unter die Haut, krabbeln das Rückenmark hoch und legen sich wie ein warmer, wohliger Nebel auf die Synapsen. Unglaublich ausgefeilt und facettenreich kommt Head Entrance” daher. Die Garage-Rock-Wurzeln haben die Dänen weit hinter sich gelassen. Dafür gibt es ethnoartiges Getrommel und Wah-Wah galore. Klarer und weniger verzerrt als Monster Magnet, nicht so anstrengend wie Bevis Frond und nicht so langweilig wie Tribe After Tribe. Wäre diese Scheibe vor 30 Jahren veröffentlicht worden, wäre sie heute ein Klassiker. Gut, dann wird sies eben morgen sein.