Warum Zeit verlieren? Ein Jahr nach der wohlwollend rezensierten EP “Peppermints & Friends” legen One Drop Does It auf Albumlänge nach. Mit “Your Rome Shall Burn” setzen die Bonner ihren Weg fort: Eingängiger Emo-Core mit mehreren Schichten, festem Biss und einem Hang zu Hooks. Was das Songwriting angeht, sind One Drop Does It über alle Zweifel erhaben. Die Instrumentierung strotzt vor Ideen, unerwartete Richtungswechsel und griffige Details sorgen für Kurzweil und Kontraste. Gegenüber der musikalischen Farbenfülle fällt der Lead-Gesang von Marius Kursawe etwas eindimensional aus. Rar sind die Momente, in denen er den grünen Bereich verlässt. Gut, dass ihm Gitarrist Ruben Frangenberg öfter unter die Arme greift. Zweitstimme ist One Drop Does It-Stimme, lautet die Parole. Mehr noch als für den Gesang gilt das für die Saitenarbeit: Die beiden hellen, höchst melodischen Gitarren koalieren grandios – und schenken sich nichts. Inspiration liefern gleichberechtigt Metal, Hardcore und eben Emo. Mit “Orpheus/Euryoice” kommt dann ein ganz dickes Ende auf uns zu: Dieser Emo-Epos hakt in acht Minuten alles ab, was One Drop Does It All zu bieten haben. Das reicht: Im Emo-Parlament sichern sich One Drop Does It vier Sitze – der Zweitstimme sei Dank.