Es ist sicher kein Zufall, dass diese Band den John Lennon-Talent-Award und keinen Nachwuchspreis für harten Rock’n’Roll gewonnen hat. Denn was sich hier rein spielerisch in die 3/4-Hosen von Melodypunk und Powerpop kleidet, ist ganz ganz dicker Schmelz und gnadenlose Sentimentalität. In den meisten Songs funktioniert die glatte, treibende Eingängigkeit sehr gut, manchmal wünscht sich jedoch der hartgesottenste Fan dieses Genres einen Hauch weniger Sirup und etwas mehr Zitrone. Etwa, wenn in “Uncrown” Streicher ausgepackt werden und man stellenweise an alte Hardrockballaden denken muss. Oder generell, wenn die “Ohhhs” und “Ahhhs” penetrant Überhand nehmen. Dennoch: Jeder, der den lebensfrohen Bratgitarren-Herzschmerz irgendwann lieben gelernt hat, wird sich den guten Songs dieser Platte nicht entziehen können, wobei der leicht nölige Gesang ähnlich wie die Stimme von Nikola Sarkevic (Millencolin) die Reichweite des Pathos je nach Sichtweise nicht ausfüllt oder angenehm relativiert. Wieder mal entpuppt sich der Nährboden des Melodycore in seiner Substanz ganz nahe an Pop, College Rock und dem passenden Namen des Labels: ‘Rockhit’.
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