Eigenständiger Emopop aus deutschen Landen. Defiance Records beweisen nach Pale, Ambrose und Three Minute Poetry wieder mal Geschmack und ein glückliches Händchen.
One Man And His Droid mit anderen Bands zu vergleichen, ist i nicht wirklich nett, denn schließlich scheint man auf eine eigene Identität großen Wert zu legen. Trotzdem, da müssen sie jetzt durch. Die häufigen ruhigen Momente dieser Platte erinnern an die schwelgerischen Momente der letzten zwei Jimmy Eat World-Alben, ohne allerdings deren dramatische Bögen nachzuahmen. Hier geht es mehr um eine Stimmung, ein Schwelgen in Melodramatik, wie man es eben bei JEW ebenfalls findet. Die rockigeren Songs in einen Kontext zu stellen, ist sogar noch schwieriger, denn zu aufgeräumt und sauber klingt das Gesamtbild. One Man And His Droid haben jedenfalls ein deutlicheres Bild von Spannung und Dynamik im Auge als viele ihrer Kollegen, und das ist ein großer Vorteil. Der sehr zurückhaltende Gesangsstil erinnert dabei (auch von der Stimmfärbung her) in manchen Momenten an Thursday, und damit kann nun wirklich kaum mehr Gutes über die Band gesagt werden. “Où Est Le Magnétophone” ist jedenfalls eine überaus gelungene Platte und ein weiteres Beispiel dafür, welch große Fortschritte die deutsche Hardcore-, Emo- und Indie-Szene in den letzten Jahren gemacht hat. Klasse.
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Party People
VÖ: 27.10.2003