One Night Only sind ziemlich jung, kommen aus Yorkshire, haben die Pigeon Detectives auf Tour begleitet und bei der Gelegenheit Bescheidenheit in ihren Ansprüchen gelernt. Als Epigonen von Epigonen mögen sie simple Songs, die niemanden überfordern, schon mal gehörte Gebrauchslyrik aus dem Teenage Wasteland und ein paar romantische Sprenkel von der Stange. Diese Band will nicht den harten Mann geben, sondern eher mit frühreifen Feinfühligkeiten verblüffen, was sich hier hauptsächlich in pianogestützten Ausreißerhymnen manifestiert. Bei aller Instant- und Radiofreundlichkeit klingt “Start A Fire” allerdings eher nach Strohfeuer, nach “Born To Run” für brave Quartaner, die ja doch am nächsten Morgen wieder in die Schule gehen. Nebenbei: Die weitgehende Abwesenheit der üblich gewordenen britischen Newcomer-Großkotzigkeit ist prinzipiell begrüßenswert, macht die Konturlosigkeit des bestenfalls zweckmäßigen Repertoires aber nicht wirklich wett. Vermutlich sollen die zehn schnellen Songs mit Titeln wie “You And Me” oder “It’s Alright” aber auch nur so lange vorhalten, bis das Clearasil zu wirken beginnt oder das nächste Handy-Modell rauskommt. Die Beste an der Platte ist vermutlich der vorweg genommene Erfahrungsschatz: Die Kids, die heute One Night Only hören, haben später noch viel zu entdecken.
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One Night Only
VÖ: 13.05.2011