Soweit das Klischee. Und dann kommen One Way Down und werfen einem ihr musikalisches Sammelsurium vor die Füße. Das sind im Fall von “Scheisse” keine Bauklötze, aus denen man noch immer etwas potenziell Brauchbares zusammen schustern kann – hier steht man einfach vor einem Scherbenhaufen. Die Fragwürdigkeiten fangen beim Albumtitel an: klar, deutsche Schimpfworte biedern sich dem anglophilen Muttersprachler dank ihrer phonetischen Einfachheit an – und wenn man dann noch das Konterfeit des amerikanischen Präsidenten vom Artwork prangen lässt, erntet man allzu leicht Applaus. Mutige Menschen nennen das dann ein politisches Statement, obwohl es eher den Charakter von Pennälerhumor hat. Eben diese meinungsfreudigen Menschen hören auf “Scheisse” auch vielfältige Einflüsse heraus: Nirvana oder Dinosaur Jr würden da durchklingen. Stellenweise auch wieder Indie-Rock und die Ausläufer der Hardcore-Wurzeln. Die anderen Menschen nennen das Dilettantismus, der zu allem Übermaß auch noch schlecht produziert ist. Doch wenn die eigenen Stücke nicht auf fruchtbaren Boden fallen wollen, kann man ja noch immer das Refugium der Coverversion in Anspruch nehmen: One Way Down covern quer durch den Garten all die Songs, denen man von Herzen kein Cover (mehr) wünscht. “Redemption Song”, “Indifference” und “I Am A Patriot” konnten sich allerdings nicht wehren und fanden Einzug auf ein Album, das für viele wahrscheinlich den Titel zurecht trägt.