Ein Ton gewordenes Gemälde also, dreiteilig und ausklappbar, zusammengesetzt aus einem Mittelteil und zwei – zumeist schmaleren – Flügeln. So sieht es jedenfalls die Kunstgeschichte, und wenn die Band es ähnlich sieht, ist “Preteen Weaponry” ein echter Flügel von einem Album, drei Tracks in 40 Minuten lang und doch nur Auftakt des Wahnsinns, den Oneida erst beim nächsten Mal (mit einem Trippelalbum, dem Mittelteil) komplett entfesseln werden. Hat sich also was mit Songs fürs Erste; und wenn man annimmt, was man annehmen muss – nämlich dass es Oneida ernst ist mit dem, was sie so sagen –, dann kann man noch froh sein, dass es überhaupt eine Unterteilung in Tracks gibt auf dieser Platte, die “unter allen Umständen am Stück zu hören ist”. Das macht es wiederum nicht leichter. Eine Spannungskurve, einen Ausreißer nach oben oder unten sucht man vergeblich auf “Preteen Weaponry”. Stattdessen genügen Oneida drei mehr oder weniger unterscheidbare Grundideen, um die herum sie ihre größtenteils gesanglosen Stücke im mörderischen Tempo von zirka einer Variation pro drei Minuten aufbauen. Das kann man magisch oder manisch nennen, hypnotisch oder monoton, Avant-Folk, Trance-Rock, Post-Eletronica. Kurzum: eine Platte, aus der man sich so viel machen kann, wie man
sich wenig aus ihr machen muss.
weitere Platten
Expensive Air
VÖ: 19.07.2024
Success
VÖ: 19.08.2022
Romance
VÖ: 09.03.2018
What's Your Sign? (mit Rhys Chatham)
VÖ: 10.11.2016
A List Of The Burning Mountains
VÖ: 16.11.2012
Absolute II
VÖ: 10.06.2011
Rated O
VÖ: 10.07.2009
Happy New Year
VÖ: 08.09.2006
The Wedding
VÖ: 02.05.2005
Secret Wars
VÖ: 26.01.2004
Each One Teach One
VÖ: 01.10.2002
Anthem Of The Moon
VÖ: 05.07.2001