Angelsachsen sagen dazu “genre defying”, frei: trotz jeder Kategorisierung, klettern aus allen Schubladen sofort wieder raus. Oneida – zu dritt, aus Brooklyn, seit ’97 zusammen – können das besonders gut. Zum Beispiel ihr neues, siebtes Album “The Wedding”: pocht los mit der Kurzsinfonie “The Eiger”, spukt sich samt Sitar durchs Velvet Underground-eske “Spirits”, verzaubert in “Run Through My Hair” mit Vielstimmenklang über Harfen und Fuzz-Gitarren, elektropluckert durch “High Life”, verneigt sich erst vor Led Zeppelin (“Did I Die”), dann vor King Crimson (“The Beginning Is Nigh”) und mündet ins harmonisch unergründliche “August Morning Haze”, das ein bisschen nach Folk klingt und nach Rockballade und vor allem nach etwas ganz anderem, für das einem gerade die Worte fehlen. Ist aber sowieso egal, weil auch das fantastischste Etikett (Post-Post-Psychedelia? Progressive-Krautpop?) am Ende bestenfalls einigen Songs gerecht wird und es ja, bitteschön, Hauptwesen der Oneida-Musik bleiben soll, im wahrsten Wortsinn unbeschreiblich zu sein. Was den guten Ruf der Band bei den, zumal in Europa, überschaubar wenigen Eingeweihten (siehe Of Montreal, siehe Dead Meadow) so sicher festigen wird, wie es alle Möglichkeiten auf ein breiteres Wahrgenommenwerden verbaut. Ist vielleicht auch besser so; die schönsten Geheimnisse behält man schließlich am liebsten für sich. Oder teilt sie zur Not mit guten Freunden.
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