Only Crime dürften der Grund sein, warum Good Riddance mit ihren letzten Alben wieder hauptsächlich auf ihre melodischen Qualitäten gesetzt und die Hardcore-Elemente im Sound zurückgenommen haben. Die kann Russ Rankin nämlich mittlerweile mit diesem Allstar-Projekt ausleben. Nicht, dass er die Melodien dabei vergäße, ganz und gar nicht, Songs wie “Shotgun” und “Now’s The Time” sind zwei Beispiele. Wer sich beim Mitwirken von Aaron Dalbec (Bane, Converge) Oldschool oder Chaoscore erhofft, wird jedenfalls enttäuscht, nicht umsonst sitzt mit Bill Stevenson eine Punkrock-Legende am Schlagzeug. Was ist also Only Crime? Ganz einfach: zeitgemäßer melodischer Hardcore mit politischer Attitüde, der auf einem Label wie Fat Wreck gut aufgehoben ist. Die ausgewogene Mischung aus wütend-schroffen Strophen und melodisch-hymnischen Refrains macht “Virulence” im Dauertest spannender als die vergleichsweise glatte Good Riddance-Platte “My Republic”, bei dem der ein oder andere Fan Ecken und Kanten vermisste. Hier findet er sie, ohne auf die restlichen Qualitäten einer Ruskin-Band verzichten zu müssen.
weitere Platten
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VÖ: 09.05.2014
To The Nines
VÖ: 12.07.2004