Siouxsie And The Banshees, Lebanon Hanover, The Cramps, psychedelische Sounds und dröhnende Gitarre – das deutsche Post-Punk-Quartett Onyon zeigt auf “Last Days On Earth” unzählige Nuancen und Facetten, die zu einem stimmigen, wenn auch chaotischen Bild führen. Im Kern haben Onyon sich beim Sound gar nicht so weit von ihrem nach der Band benannten Debüt entfernt, allerdings geht nun alles Schlag auf Schlag und scheint schneller und lauter zu sein.
Drumschläge mit Schmackes und klirrende Gitarrenriffs sind teils so laut, dass der Text kaum zu verstehen ist. Der Kanon zwischen den Sängerinnen Maria Untheim und Ilka Kellner ist zwar schön, trägt jedoch nicht dazu bei, dass man versteht, was die beiden singen – im Gegenteil. Dennoch: Kellner und Untheim spielen gekonnt mit ihren unterschiedlichen Stimmfarben und lassen sie so lange miteinander tanzen, bis sie ineinander verschlungen und kaum mehr voneinander zu trennen sind. Der tiefe Gesang erinnert stark an Siouxsie Sioux in den 80ern – woran nichts verkehrt ist, denn es passt.
Besonders “I Would Like To Eat The Newspaper” könnte vom Klangbild her die kleine Schwester oder Cousine von “Monitor” sein. Zwischen Synthie-Wave und einem Schuss Grusel versprüht das Quartett teilweise auf Deutsch, teilweise auf Englisch den Vibe einer Hausparty im West-Berlin der 80er.
Das steckt drin: The Cramps, Lebanon Hanover, Siouxsie And The Banshees