Ach was köcheln – Oozing Wound heizen ihren Zauberkessel mit einem Flammenwerfer! Das schäumt und brodelt an allen Ecken und Enden. Diese Suppe ist mit Hass gekocht, um es mit Heinz Strunk im Herzen zu sagen. Es ist gerade mal ein Jahr her, da rannte sich das Chicagoer Power-Trio mit “Retrash” am Erbe des 80s-Thrash mit Crossover-Appeal den Kopf ein. Eine Adult-Swim-Download-Single und eine Split-LP mit dem Ligtning-Bolt-Ableger Black Pus später, sind Oozing Wound mit neuem Album zurück, ohne überhaupt weg gewesen zu sein. Für “Earth Suck” steigen sie weiter hinab in die schleimigen Katakomben, die ihre Vorväter hinterlassen haben. Da schwingen die frühen Kreator und Slayer mit (zu erkennen am primitive Hass, an allen Ecken und Enden), die frühen Metallica sowieso (die langen Songs mit den stoischen Passagen und nicht enden wollenden Song-Enden), und in einer Abfahrt wie “Genuine Creeper” frohlockt gar ein Black-Metal-Einschlag, der Darkthrone alle Ehre macht. Wenn man es Zack Weils Gebell auch nicht anhört: Der Mann hat Humor. Auf “Retrash” war das so und für “Earth Suck” ist davon nichts flöten gegangen. Wie sonst ist ein Songtitel wie “Colonels Kernel” zu erklären? Oder Patches mit einem japanischen Kobold, dessen Nasenrotz den Bandnamen formt. Oozing Wound machen einiges anders, als die ottonormale Thrash-Kombo, das aber richtig. Richtig gut! Die Energie, mit der Oozing Wound durch ihre sieben Songs pflügen, ist wirksamer als eine kalte Dusche am Morgen. Da braucht es nicht mal eine zweite Gitarre, denn Weil spielt sich um den Verstand, tappt und schreddert wie ein Dragster mit brennendem Motor.
weitere Platten
We Cater To Cowards
VÖ: 27.01.2023
High Anxiety
VÖ: 15.03.2019
Whatever Forever
VÖ: 14.10.2016
Retrash
VÖ: 14.10.2013