Das liegt wahrscheinlich zu großen Teilen in Åkerfeldts Plattensammelwut begründet. Er verbeugt sich vor seinen Lieblingsbands und Neuentdeckungen, bringt aber immer so viel eigenen Charme und Stil in seine Musik ein, dass man ihm einfach nicht böse sein kann. Seien es die direkten Anspielungen in Songtiteln wie “The Wilde Flowers” und “Chrysalis” oder die musikalischen Reminiszenzen, die von Black Sabbath über Jethro Tull bis Judas Priest so ziemlich alles abdecken, was Hard-, Classic- und Progrock als Schnittmenge aufzuweisen haben. Ein zweiter Fokus liegt einmal mehr auf dem Sound der Band. So gut wie auf diesem Album haben Opeth wahrscheinlich noch nie geklungen. Wärme und Volumen sind körperlich spürbar. Alles an dieser Platte klingt richtig
und mehrfach poliert. Und dann die Songs. Während Opeth mit dem Metal abgeschlossen haben, stürzen sie sich heute umso mehr auf den Hard Rock vergangener Tage. Deep Purple, Rainbow und Jethro Tull haben für Songs wie “Sorceress”, “Will’O The Wisp” und “Era” Pate gestanden, während das epische “Strange Brew” daran erinnert, wie nah sich Åkerfeldt und Steven Wilson seit Ewigkeiten stehen. Das instrumentale “The Seventh Sojourn” schließlich würde mit seiner mittelöstlichen Percussion eher als Filmscore taugen und beinhaltet bis auf eine lyrische Gesangspassage gegen Ende nichts mehr, was auch nur entfernt an Opeth erinnern würde. Diese Band bewegt sich langsam aber sicher auf einem komplett eigenen Pfad.
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