Die englische Presse hält sie für eine wunderbare Mischung aus Sex, Vodka und Politik. Aber genau betrachtet sieht der Bassist Paul Bassett nur wieder wie Cobain aus, und auch sonst hört sich ihr “Fresh Fruit For The 90s” sehr viel weniger entschieden an als etwa der Rest der Brit-Wave. So schnell ist Retro retro. Weder braucht man ein Sleaze-Rocker zu sein, um sich bei allerlei Whore- und Bitsch-Zitaten zu langweilen, noch zieht der Funk (“Love 45”, “Soft Control”) die Wurst vom Teller. Für Indie zu ambitioniert im Chart-Songwriting, für Power-Pop schon im Ansatz-Groove zu ungelenk zusammengestückelt. Und das sind nur zwei Möglichkeiten bei sehr dünnen dreizehn Tracks. Mitunter wimmert eine Rock-Gitarre daher, die auf “Turkey Breast” als Feedback abschmiert oder bei “Angelique” für Black-Sabbath-Effekte sorgt. Dann wird es trashig, die Chöre hören sich an, als hätten die New York Dolls Backings bei Queen einsingen müssen. Nichts von dem, was da passiert, hat eine Spur von Attitüde. Rumgemache auf Klischees, und uaarrg, a bisserl Punk ist auch dabei. Menswear der C & A-Sorte.