Der Masterplan ist Powerpop der Westküste. Und das im Sinne des International Pop Overthrow, also im Stil der Spätsiebziger-Boybands aus L.A., die für echten Punkrock zu harmlos waren. Im Idealfall ergibt das Rock’n’Roll-Hymnen im Drei-Minuten-Takt, melodiös und ergreifend und immer mit einem Auge auf die Mädels in der ersten Reihe schielend. Dieses Gefühl blitzt auf Orangers neuem Album nur selten auf. Ein oder zwei Songs eigneten sich durchaus für einen Soundtrack einer 80er-Jahre-Teenager-Komödie, aber mit Weezer oder den Fountains Of Wayne können es Oranger nicht aufnehmen. Erst recht nicht mit den alten Helden, den Plimsouls, 20/20 oder den Records. Bassist und Posies-Sidekick Mike Harris hat sich Mühe gegeben, “New Comes And Goes” stilecht und poliert zu produzieren. Die Harmoniegesänge stimmen, und auch das Covermotiv, das Cheap Trick beeindrucken würde, passt ins gut gemeinte Powerpop-Projekt. Aber um ein ganzes Album zu tragen, reicht der Style allein nicht aus. Oranger präsentieren sich auf ihrer vierten Platte so austauschbar, dass man sich nach dem letzten Stück nicht mehr an das erste erinnert.
weitere Platten
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VÖ: 05.07.2004
The Quiet Vibration Land
VÖ: 25.09.2000